UNSER NAMENSGEBER JÖRG LEDERER
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Der
um
1470
geborene
Jörg
Lederer
war
einer
der
bedeutendsten
Bildhauer
und
Bildschnitzer
der
Spätgotik.
Wahrscheinlich
wurde
er
in
Füssen,
wo
es
mehrere
Familien
mit dem Namen Lederer gab, als Sohn eines Lautenmachers geboren.
Manche
Forscher
vermuten,
dass
er
in
Kaufbeuren
u.a.
bei
dem
„Bildschnitzer
Konrad
Koppel"
in
die
Lehre
ging.
Doch
soll
er
sich
während
seiner
Wanderjahre
auch
in
Ulm
aufgehalten
haben.
Dort
beeinflussten
ihn
die
Bildschnitzer,
die
das
Chorgestühl
im
Ulmer
Münster
schufen.
Da
Lederer
seine
Kunstwerke
später
auch
bis
nach
Südtirol,
ins
Inngebiet
und
bis
nach
Savoyen
exportierte,
könnte
er
auch
in
Tirol
in
der
Lehre
gewesen
sein;
so
vermuten
einige
Kunstexperten.
Es
ist
jedoch
sicher,
dass
er
als
Bildschnitzer-
Meister
1499
das
Bürgerrecht
in
Füssen
erwarb
und
dort
bei
der
Ausstattung
des
Hohen
Schlosses mitarbeitete.
Im
Jahre1507
zog
er
nach
Kaufbeuren
um
und
heiratete
die
Tochter
des
Malers
J.
Lemminger.
Er
kaufte
sich
im
gleichen
Jahr
in
die
Kramerzunft
ein,
denn
zu
dieser
gehörten damals die Bildhauer und Schnitzer.
Trotz
seines
Bildhauerberufes
betrieb
er
aber
gleichzeitig
im
Nebenerwerb
zusammen
mit
seiner
Frau
eine
kleine
Landwirtschaft
in
der
Hinteren
Gasse
am
Kappeneck.
Im
Laufe
der
Jahre
erweiterte
sich
die
Bildhauerwerkstatt
zum
Großbetrieb
und
Lederer
beschäftigte
„mehrere
Gesellen
und
andere
Handwerker".
Er
galt
als
sehr
fleißig.
Der
stark
beschäftigte
Meister
musste
Lindenholz
kaufen
oder
das
Auskernen,
Trocknen
und
Leimen
der
Rohklötze
überwachen.
Oft
saß
er
nach
Feierabend
noch
über
Entwürfen
und
Skizzenbüchern,
reparierte
und
plante.
Auch
hatte
er
sich
darum
zu
kümmern,
dass
die
Rechnungen
pünktlich
bezahlt
wurden.
Die
Rechnungen,
die
er
selbst
ausstellte,
ließ
er
sich
teilweise
auch
in
Etsch-Wein
bezahlen;
berichtet
eine
Chronik.
Im
Jahr
1513
nannten
die
Kaufbeurer
den
Joerg
Lederer
bereits
„Zunftmeister
der
Bildhauer".
Wenig
später
wurde er Ratsherr und Spitalpfleger.
Er
hatte
damit
die
wichtige
und
ehrenvolle
Aufsicht
über
das
„Hospital
zum
Heiligen
Geist".
In
den
Jahren
1524/25
gab
es
in
Kaufbeuren
öfters
Streit
zwischen
den
Anhängern
des
alten
(katholischen)
Glaubens
und
den
Anhängern
Luthers.
Deshalb
schickte
der
Rat
der
Stadt
zwei
Ratsherren
-
einer
davon
war
Lederer
-
nach
Augsburg
um
Rat,
wie
man
Unruhen
in
der
Stadt
vermeiden
könnte.
Auch
wenn
der
Stadtrat
Probleme
mit
rebellischen
Bauern
in
der
Umgebung
hatte,
wählte
man
Lederer
als
Schlichter
und
Verhandlungsführer.
So
brachte
Lederer
es
1530
und
1532
zum
Amman,
was
bedeutet,
dass
er
nach
dem
Bürgermeister
das
angesehenste
Amt
der
Stadt
hatte.
Als
Amman
musste
Lederer
allerdings
auch
an
Gerichtsverhandlungen
teilnehmen
und
bei
Urteilen
mitwirken.
Er
soll
auch
bei
der
Hinrichtung
eines
Mörders
dabei
gewesen
sein.
Lederer
war
also
ein
wichtiger
und
geachteter
Bürger
Kaufbeurens.
Seine
zahlreichen
Kunstwerke
und
Schnitzereien
haben
ihn
aber
bis
in
die
heutige
Zeit
und
weit
über
die
Grenzen
Kaufbeurens
hinaus
berühmt
gemacht:
Außer
dem
Altar
in
der
Blasiuskirche
(1518)
entstand
um
1520
eine
Altarschnitzerei
in
Latsch
in
Südtirol.
Bei
Hindelang,
in
Honsolgen,
in
Meran
und
in
Ulm
findet
man
weitere
Beispiele
der
vielen
Werke von Jörg Lederer.
Aus
der
Zeit
nach
1530
sind
keine
Schnitzereien
mehr
vorhanden.
In
dieser
Zeit
der
Reformation
wurden
nämlich
auch
die
Menschen
in
Kaufbeuren
bilderfeindlich
und
vielleicht war Lederer deshalb nicht mehr als Bildschnitzer tätig.
Im Juli 1550 verstarb Jörg Lederer in Kaufbeuren.
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